00:00:02: Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von Money on Her Mind, dem DK-Finanz-Podcast rund um Geld und Karriere.
00:00:24: Heute soll es um das Thema Gleichgewichte und Ungleichgewichte gehen, sowohl im volkswirtschaftlichen Sinne als auch beim Geldanlegen und ganz am Rande auch im wahren Leben.
00:00:35: Zuerst mal will ich euch aber noch eine Frage stellen, liebe Hörerinnen.
00:00:39: Wundert ihr euch, warum ich das Intro spreche und nicht Tanja Heinrich?
00:00:43: Wir beide, Tanja und ich, probieren ja in Money on Hermind immer wieder neue Formate aus.
00:00:48: Wir gehen auf Tour, wir machen Live-Podcast, wir laden uns spannende Gäste ein.
00:00:52: Und heute ist es wieder ein neues Testformat.
00:00:55: Ich bin ganz allein.
00:00:57: Aber keine Sorge, Tanja ist nur in Urlaub.
00:00:59: Also ich stelle mir heute meine Fragen einfach selbst.
00:01:02: Und dann fange ich mit der ersten Frage einfach mal an.
00:01:05: Gleichgewicht!
00:01:06: Dieses Stichwort, das ist doch eigentlich ein positiver Begriff, nicht wahr?
00:01:10: Stimmt natürlich, klar.
00:01:12: Bei Gleichgewicht, da gibt nichts nach unten, es schießt nicht nach oben.
00:01:16: Aber Dinge sind selten im Gleichgewicht.
00:01:19: Und wenn, dann höchstens für einen kurzen Augenblick.
00:01:22: Denkt mal nur ans Fahrrad fahren.
00:01:24: Wenn wir Fahrrad fahren, sind wir zwar prinzipiell im Gleichgewicht?
00:01:28: Natürlich, sonst würden wir umkippen.
00:01:30: Aber faktisch fahren wir Schlangenlinien und schwanken minimal hin und her.
00:01:35: Wenn ich an unseren letzten Podcast-Gast denke, Christiania Brixius, die promovierte Physikerin, die könnte uns das sicher auch gut erklären, wie das aus physikalisches Sicht ist.
00:01:46: Aber wir gehen wieder zurück zum Gleichgewicht.
00:01:49: Im volkswirtschaftlichen Kontext ist Gleichgewicht etwas sehr Zentrales.
00:01:53: Wir beschäftigen uns sehr viel mit gleichgewichtigen Wachstum.
00:01:57: Wir schauen uns an, Arbeitsmärkte, Inflationen, Zinsen und wie die dann im Gleichgewicht sind.
00:02:03: Wenn eine Volkswirtschaft im Gleichgewicht ist, gibt es keine Unterauslastung, es gibt keine Überauslastung.
00:02:08: Das heißt, wenn ich jetzt über den Arbeitsmarkt rede, da gibt es keine Arbeitslosigkeit.
00:02:13: Es gibt aber auch keine arbeitskräfte Knappheit.
00:02:15: Es gibt ein bisschen Inflation, aber nicht so viel.
00:02:17: Die Zinsen sind genau richtig hoch.
00:02:19: Man ist auch immer genau richtig hoch bei Zinsen heißen Mark.
00:02:23: Es gibt beispielsweise auch im Wohnungsmarkt dann genügend Wohnraum, aber nur wenige leerstehende Wohnungen.
00:02:28: Also das alles ist dann gleich Gewicht gut und schön.
00:02:31: Okay, aber was hat das Thema Gleichgewicht aus volkswirtschaftliches Sicht dann mit unseren Geldanlagen zu tun?
00:02:38: Ziemlich viel.
00:02:40: Übertreibungen, gerade wenn ich einen Aktienkurse oder einen Rentenkurse, also von Zinspapieren die Kurse denke, das heißt, wenn sehr niedrige Zinsen sind, dann hat man ja meistens sehr hohe Rentenkurse.
00:02:53: Wenn die also übertrieben sind, dann werden die meist durch Korrekturen abgebaut.
00:02:57: Korrekturen ist ein schöneres Wort für Kursrückgänge und Kursrückgänge.
00:03:01: Das wissen wir alle.
00:03:02: Das bedeutet zumindest für eine Weile dann wieder Verlust im Depot.
00:03:06: Und die will ja keine von uns haben.
00:03:08: Und wenn es schon manchmal nach Übertreibungen keine Kursrückgänge gibt, dann sind es wenigstens für eine ganze Zeit lang nur schwache Zuwächse.
00:03:16: Und auch das will man eigentlich nicht haben.
00:03:18: Mit diesen schwachen Zuwächsen kann dann auch eine Übertreibung abgebaut werden.
00:03:22: Also das heißt, in der Übertreibungsphase will man eigentlich nicht investieren.
00:03:27: Das ist ja so das berühmte, wenn man sagt, was ist eine gute Zeit, um zu investieren?
00:03:32: Ganz sicher nicht, wenn es übertrieben hohe Kurse gibt, weil das hat einfach hohe Risiken.
00:03:37: Und deshalb habe ich gedacht, das ist eine gute Idee, dass wir jetzt mal in diesem Podcast darüber nachdenken, wie es zur Zeit in Deutschland und in der Welt so aussieht in Sachen Gleichgewicht.
00:03:47: oder gibt es Übertreibungen oder sogar Untertreibungen.
00:03:50: Wie ist dann die aktuelle Diagnose?
00:03:53: Haben wir eher Gleichgewicht?
00:03:55: Haben wir eher irgendwelche Übertreibungen?
00:03:59: Und wenn ihr euch jetzt mal so überlegt, wenn ihr Nachrichten hört oder anschaut oder was im Internet lese, also alles, was so jeden Tag auf uns einstürzt, dann ist es doch eigentlich so, dass wir das Gefühl haben, die Welt ist völlig um Ungleichgewicht, oder?
00:04:13: Wenn man an all die Katastrophen denkt, an die Kriege, an irgendwelche Fehlentwicklungen, Ungleichgewichte hat man das Gefühl, Ungleichgewichte sind überall.
00:04:24: Gerade so ein Thema wie, dass die deutsche Volkswirtschaft zurzeit jetzt schrumpft, eigentlich schon seit ein paar Jahren schon nicht mehr so richtig ans Leben kommt, dass unsere Schlüsselindustrie, Maschinenbau, Automobil zurzeit leiden.
00:04:36: Und dann denken wir noch an die Zölle in den USA, wo überall hier Zölle verteilt werden und dadurch, dass der globale Welthandel gebremst wird.
00:04:46: China will wichtige Rohstoffe nicht mehr zur Verfügung stellen.
00:04:51: Überall so das Gefühl, dass alles aus dem Gleichgewicht ist.
00:04:58: Und jetzt kommen wir zu einem interessanten Punkt.
00:05:01: Wenn wir nämlich diskutieren, als Volkswirtinnen und Volkswirte, dann diskutieren wir auch immer darüber und stellen fest, dass weite Teile der Weltwirtschaft und auch der Finanzmärkte zurzeit im Gleichgewicht sind.
00:05:16: Das scheint verwunderlich, das weiß ich auch, aber ich sage euch auch warum.
00:05:21: Wenn ich das weltwirtschaftliche Wachstum anschaue, also Weltwirtschaftsleistung Jahr für Jahr Güter und Dienstleistungen, die produziert werden, das ist zurzeit so bei ungefähr drei Prozent pro Jahr.
00:05:32: Und diese drei Prozent, das ist langfristiges Durchschnittswachstum, also Gleichgewicht.
00:05:38: Wenn ich die globale Inflation anschaue, also mir überlege, sind die Inflationsraten zu hoch, zu niedrig, dann stellen wir fest, die sind eigentlich überall Im Durchschnitt recht gut.
00:05:50: in Europa, ganz besonders in Deutschland sind sie auf Idealwert in den USA vielleicht noch ein bisschen zu hoch die Inflationsraten, aber jetzt nicht so, dass da irgendwas übertrieben wäre am Arbeitsmarkt.
00:06:00: Es gibt eigentlich genügend Arbeitskräfte, aber nicht zu viel Arbeitslosigkeit.
00:06:05: Die Kreditvergabe an die Privaten ist im Lot, ist ganz normal.
00:06:09: Die Zinsen sind eigentlich so da, wo sie hingehören.
00:06:12: Also wenn ich das alles so durchdenke, dann habe ich Gleichgewicht.
00:06:17: Darüber redet nur niemand.
00:06:18: So was steht selten in der Zeitung.
00:06:20: Das wissen wir auch alle.
00:06:22: Das sind langweilige Nachrichten, wenn was in Ordnung ist.
00:06:25: Aber das, dass wir uns das wieder bewusst machen, das ist dann auch einer der Gründe, warum die Märkte zur Zeit auf ganz viele Schreckensnachrichten relativ gelassen reagieren.
00:06:36: Da war kürzlich mal wieder so an dem Freitag eine Nachricht über US-Regionalbanken, die Probleme haben.
00:06:44: Klar, Stürzen da mal kurz ein paar Aktienkurs ein bisschen runter.
00:06:47: Klar gibt es da mal kurz ein bisschen Unsicherheit, aber das geht dann ein, zwei Tage und dann hat sie schon wieder eingekriegt.
00:06:53: Weil man eben weiß, dass in so einer grundsätzlichen Stabilitätssituation, dass es da auch mal kleine Störfeuer geben kann, ohne dass gleich das Ganze völlig aus dem Lot gerät.
00:07:04: Ist das jetzt also kein Grund für Sorge?
00:07:07: Können wir dann jetzt alles gelassen?
00:07:09: In der Zukunft sehen, gibt es gar keine Ungleichgewichte?
00:07:13: Doch, natürlich schon.
00:07:14: immer irgendwas, was natürlich auch nicht im Lot ist.
00:07:17: Und zurzeit ist das große Thema die Staatsschulden.
00:07:21: In den USA der größten und wichtigsten Volkswirtschaft der Welt steigen die Staatsschulden.
00:07:27: Und größte, wichtigste Volkswirtschaft, China ist natürlich auch eine wichtige Volkswirtschaft.
00:07:32: Und auch dort sind die Staatsschulden in den letzten Jahren wirklich sehr stark angestiegen.
00:07:38: In den USA haben wir schon eine Staatsschuldenquote, die über hundert Prozent ist.
00:07:43: Was da heißt?
00:07:44: Staatsschulden in Relation zur jährlichen Wirtschaftsleistung ist über hundert Prozent.
00:07:49: Das heißt, die Staatsschulden sind höher als die jährliche Wirtschaftsleistung.
00:07:53: Und das ist nicht nur in den USA so.
00:07:55: China wird es wahrscheinlich nicht so sein, so nächstes über nächstes Jahr, sondern auch ganz vielen Euro-Ländern wie beispielsweise Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland weiterhin.
00:08:05: Japan hat sogar eine Staatsschuldenquote, die über zweihundert Prozent liegt.
00:08:10: Das eine Thema ist, dass sie Hoch sind die Staatsschulen, das andere Thema ist aber, dass sie eben weiterhin zur Zeit steigen.
00:08:17: Das ist die Frage.
00:08:18: Das ist jetzt ein Ungleichgewicht.
00:08:21: Erstens mal, wie kann das wieder ins Gleichgewicht kommen?
00:08:24: Und zweitens, was passiert oder was kann passieren?
00:08:29: Zum einen, wie können Staatsschulen ins Gleichgewicht kommen?
00:08:32: Einfach, dass Staaten sich wieder drum kümmern, Regierungen sich drum kümmern, dass die Ausgaben des Landes ungefähr im Einklang stehen mit den Einnahmen.
00:08:43: Wenn man steigende Schulden hat, heißt es, man hat so hohe Ausgaben.
00:08:47: Wie bekämpft man das?
00:08:48: Entweder indem man seine Einnahmen erhöht oder indem man Ausgaben reduziert.
00:08:53: Im Augenblick sieht es nicht so aus, als ob jetzt Großregierungen auf der Welt sich da am Riemen reisen würden.
00:09:00: Das sind auch die Wahlbevölkerungen, ehrlich gesagt, noch nicht bereit dazu.
00:09:04: Dazu braucht es wahrscheinlich zuerst mal eine Krise, bevor da politisch was passiert.
00:09:08: Und was beruhigend ist im Augenblick ist, dass wir an den Märkten sehen.
00:09:12: Es ist kein Thema.
00:09:13: Also, dass die Staatsschulden steigen, heißt trotzdem, dass an den Märkten genügend Kapital zur Verfügung gestellt wird.
00:09:20: Also, der Preis für die Staatsschulden, die Renditen, die steigen jetzt nicht groß an.
00:09:25: Das liegt unter anderem daran, also sowohl die Privathaushalte als auch die Unternehmen, so zeigt recht viel Sparen.
00:09:32: Und das wiederum, gerade bei den Privathaushalten liegt daran, dass gerade die geboten starken Jahrgänge, ob jetzt hier in Europa oder auch in den USA, Auch in China.
00:09:42: Die sind alle noch einigermaßen gut am Geld verdienen, die sparen noch kräftig.
00:09:47: Und diese sparen steht ja dann zur Verfügung, um die Staatsschulen zu finanzieren.
00:09:51: Jetzt kommt zu diesem Thema Staatsschuldenungleichgewicht noch eine zweite Frage dazu.
00:09:55: Nämlich kann es sein, dass die Rekordstände an den Aktienmärkten auch ein Ungleichgewicht sind?
00:10:02: Habt ihr das mitgekriegt?
00:10:03: USA, Europa, Deutschland, die Aktienmärkte haben immer wieder neue Rekordhochs erreicht.
00:10:09: Das ist tatsächlich so, dass wir jetzt mit der Bewertung an den Aktienmärkten, das misst man am besten mit dem Kursgewinnverhältnis, das sind wir jetzt bei praktisch allen wichtigen Aktienmärkten an dem Punkt, wo man sagen muss, die sind jetzt nicht mehr unterdurchschnittlich, also sehr günstig die Bewertungen, sie sind auch nicht mehr durchschnittlich, sondern sie sind schon ein bisschen über dem Durchschnitt.
00:10:31: in den USA und auch mit dem Weltindex im ICI-World, da sind ja sogar einigermaßen deutlich über dem Durchschnitt.
00:10:38: Das heißt also schon, Aktienmärkte sind einigermaßen hoch bewertet.
00:10:42: Nicht zu hoch, es ist jetzt keine Blase, da muss man sich keine großen Sorgen machen, aber eben doch höher, als wir es in den letzten Jahren hatten oder in weiten Teilen der letzten Jahren hatten.
00:10:54: Aber ich muss eben dazu auch sagen, Aktienkurse steigen prinzipiell, solange die Weltwirtschaft wächst.
00:11:03: Der Hintergrund ist, weltwirtschaftliches Wachstum heißt Unternehmen produzieren Jahr für Jahr mehr.
00:11:09: Dann steigen Unternehmensumsätze, wo Unternehmensumsätze steigen, steigen die Unternehmensgewinne und Aktienkurse sind ja am Ende nichts anderes als der Spiegel der Unternehmensgewinne.
00:11:19: Das heißt, solange Tournehmensgewinne steigen, können auch Aktienkurse steigen.
00:11:23: Solange die Weltwirtschaft wächst, ist zu erwarten, dass im Durchschnitt die Aktienkurse steigen.
00:11:28: Also prinzipiell, dass es neue Rekordstände an Aktienmärkten gibt, ist ganz normal, wird der Fall sein, solange die Weltwirtschaft wächst.
00:11:37: Aber im Augenblick ist es eben schon so, dass Aktien einigermaßen hoch bewertet sind.
00:11:42: Heißt das jetzt, dass dieses Ungleichgewicht mit einer Krise beendet wird, also dass das jetzt irgendwann in nächster Zeit zu dramatischen Kurs-Einbrüchen kommen muss?
00:11:52: Nein, heißt es nicht.
00:11:54: So ein Ungleichgewicht, also so eine etwas zu hohe Bewertung, kann erstens abgebaut werden, klar, durch eine Korrektur, also durch Aktienkursrückgänge, es kann aber auch dadurch abgebaut werden, dass die Aktienkurse sich eher mal eine Zeit lang seitwärts bewegen, die Gewinne aber dann wieder ansteigen und so gewissermaßen die Gewinne in die Aktienkurse reinwachsen.
00:12:16: Also auch da... Kann man sagen, ist ein bisschen auffällig im Augenblick mit den Aktienkursbewertungen, aber es ist nicht so, dass man sich Sorgen machen muss.
00:12:24: Vielleicht noch ein ganz kurzer Ausflug, wenn wir schon über Gleichgewichte und Ungleichgewichte reden, zu der Frage, wie bauen sich Ungleichgewichte ab?
00:12:34: Wie ist das in den letzten Jahren und Jahrzehnten so passiert?
00:12:38: Wenn ich so zurückdenke, ich arbeite jetzt in der DECA Bank schon seit fast fünf und zwanzig Jahren, kurz bevor ich angefangen habe, Da gab es eine Aktienmarkt-Base.
00:12:48: Das war in dem Jahr twohundneinzig zwei tausend.
00:12:51: Allein von März neunundneinzig bis März zwei tausend, hat der DAX ein Plus von sechzig Prozent gemacht.
00:12:58: Sechzig Prozent plus bei Aktienkursen ist zwar schön, aber das Wachstum war damals einigermaßen normal.
00:13:04: Also das heißt, es war einfach völlig übertrieben.
00:13:06: Das war so diese Euphorie um die Internetgeschichte, da gab es massenhaften Unternehmen, die plötzlich gesagt haben, im Internet kann man ganz toll Geld verdienen.
00:13:14: Da hat man dann spekuliert und hat darauf gebetet, dass die alle ganz viel Geld verdienen.
00:13:19: und die Aktienkurse sind gestiegen, im klassischen DAX auch.
00:13:22: Und im März, im Jahr zweitausend, hat es plopp gemacht.
00:13:25: Es gab eine starke Marktbereinigung am neuen Markt und auch bei den ganzen tollen Internetunternehmen.
00:13:31: Es gab viele Unternehmenspleiten.
00:13:32: Also das war so ein klassisches Ungleichgewicht, was sich mit einer Krise bemerkbar gemacht hat.
00:13:38: Man muss ja echt bedenken, also der DAX, den wir im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März.
00:14:08: Da gab es ganz besonders in den USA aber weltweit ein kräftiges Kreditwachstum.
00:14:14: Da haben private in den USA sich Häuser gekauft und die komplett überschulden finanziert, manchmal sogar zu hundertzwanzig Prozent.
00:14:23: Es hat im Finanzsektor hat man Kredite aufgenommen um Geld anzulegen und damit noch mehr und noch mehr Geld zu verdienen.
00:14:29: Der Grund dafür war übrigens, dass man vorher dereguliert hat, also dass man ganz viele Fesseln vom Finanzmarkt weggenommen hat, gerade zum Bezüglich der Kredite und Krediteaufnahme auch bei Banken.
00:14:39: Diese Kreditblase ist damals geplatzt, als es im Herbst, mit der Pleite von Lehman Brothers auf einen Schlag zu dem Bewusstsein kam.
00:14:50: Hopla, vielleicht war das doch alles ein bisschen übertrieben.
00:14:53: Also auch da.
00:14:54: Krise und eine tiefe Finanzmarktkrise, die am Ende auch in den Zehnerjahren noch ihre Spuren hinterlassen hat.
00:15:02: Stichwort Zehnerjahre, da hatten wir dann ausgeprägte Niedrigzinsen.
00:15:07: Und zwar eigentlich als Folge der Finanzmarktkrise, die wir da als im Jahr two-tosend acht, zwei-tosend neun hatten, also mit deren Hilfe man bereinigt hat, dass es vorher eine Kreditblase gab.
00:15:17: Jetzt hat man in den Zehnerjahren sehr, sehr niedrige Zinsen gehabt.
00:15:22: Zum Teil, der hat sogar Negativ-Zinsen.
00:15:23: Ich weiß nicht, ob ihr euch daran noch erinnern könnt.
00:15:26: Das ist manchmal, wenn man gesagt hat, bei der Bank, ich möchte gern Geld anlegen.
00:15:30: Ich habe damals eine größere Menge Geld.
00:15:31: Wie kann ich das sicher anlegen?
00:15:33: Dann hat die Bank gesagt, nein, danke, bring es irgendwo anders hin.
00:15:35: Bei uns musst du Strafzinsen zahlen, wenn du dein Geld hier deponierst.
00:15:39: Negativ-Zinsen halt.
00:15:41: Das war am Ende in der Rückschau gewissermaßen sogar eine Blase am Rentenmarkt.
00:15:45: Also sehr hohe Bewertungen am Rentenmarkt, weil die Zinsen, die Renditen so niedrig waren.
00:15:51: Und auch das hat sich am Ende durch einen Platz bereinigt, nämlich im Folge der Corona-Krise.
00:15:57: Damals im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... D.h.
00:16:20: deutliche Kurzrückgänge an den Rentenmärkten.
00:16:23: Wer Renten hatte, also Zinspapiere, auch Rentenfonds, der hat das im Jahr die Jahr sehr schmerzhaft gespürt, weil es da dann deutliche Kurzrückgänge gab und damit eben auch Verluste.
00:16:34: Und übrigens hat in diesem Zuge dann auch, in dem Zug der stark steigenden Zinsen und Rentiten, da hat auch der Immobilienmarkt gelitten, weil am Immobilienmarkt sind die Zinsen recht wichtig.
00:16:47: Und wenn Zinsen stark steigen, dann kann man sich Kredite für Immobilien nicht mehr leisten.
00:16:51: Man kann sich die Verlängerung von Krediten vielleicht nicht mehr so gut leisten.
00:16:54: Da gab es dann also ein bisschen Preisrückgänge auch beim Immobilienmarkt.
00:16:58: Fazit also, oft werden Übertreibungen mit Krisen mit einem Platzen von Blasen beendet.
00:17:06: Aber, und jetzt kommt wieder die Frage, endet jedes Ungleichgewicht mit einer Krise?
00:17:11: Und da würde ich sagen ein klares Nein.
00:17:14: Ganz oft gleichen sich Übertreibungen mit kleinen Korrekturen aus oder dann eben auch mit Phasen, in denen mal die Kurse nur moderat steigend oder sogar zeitwärts gehen mit Schwankungen.
00:17:26: Solche Phasen und solchen Abbau von Übertreibungen, das behält man einfach nicht in der Erinnerung, ist halt nicht so dramatisch.
00:17:33: Und wie erfolgswürde, das muss ich noch dazu sagen, reden manchmal auch jahrelang über Ungleichgewicht.
00:17:39: Ich kann mich noch so gut erinnern, wie wir in den nullen Jahren immer wieder gesagt haben, oh, das ist mit der Kreditvergabe, das ist schon ganz schön schwierig.
00:17:45: Oder gerade in den zehne Jahren, kann ich noch besser erinnern, das ist noch nicht so lange her, was haben wir die ganze Zeit gesagt, meine Güte, wie wird sich das abbauen mit diesen extrem niedrig Zinsen, irgendwann wird es wieder positive Zinsen geben, wird es ganz langsam gehen, wird es mit einem Knall gehen.
00:18:01: Und das ging sehr lange, wir haben immer wieder schon, also schon, Vor Zwei-Tausend-Fünfzehn haben wir darüber geredet, dass sich das abbaut und am Ende hat sich dann, wie gesagt, erst Zwei-Tausend-Zweiundzwanzig abgebaut.
00:18:13: Fazit, es kann manchmal ganz schön lange gehen, mit so einer Übertreibungsphase, bis sie endet.
00:18:20: Manchmal kracht es gar nicht, weil es sich einfach still und leise abbaut, das Ungleichgewicht und manchmal gibt es einen Knall.
00:18:26: Jetzt könnte man natürlich die Frage stellen, was ist besser?
00:18:30: Der große Knall oder eher das unauffällige und dramatische Ausgleichen mit der Zeit.
00:18:37: Und auch da muss ich sagen, das hat beides was für sich.
00:18:41: Wenn es ein großer Knall ist, also wenn es eine Krise ist, mit der so ein Ungleichgewicht abgebaut wird, Finanzkrise, das ist im Jahr die Aktienmarktblase.
00:18:56: Solche Krisen haben oft Opferdies nicht verdient haben.
00:19:00: weil da eben ganz schnell mal was passiert, wenn das jemand auf dem falschen Fuß erwischt, ein Unternehmen, das eigentlich ein gutes Geschäftsmodell hat, das auch vorher vernünftig gearbeitet hat, aber in dem Augenblick vielleicht ein bisschen zu hohe Schulden hat oder neu investiert hat und dann plötzlich mit den höheren Zinsen nicht mehr klarkommt.
00:19:17: Das sind dann Opfer, die haben es nicht verdient.
00:19:19: Das ist ein Schade.
00:19:20: Auch Privatinsolvenzen, wo die Betroffenen eigentlich keine echten Fehler gemacht haben.
00:19:25: Das ist Pech.
00:19:26: Da gehen dann Marktakteure weg vom Markt.
00:19:29: Die hätten es nicht verdient.
00:19:32: Dagegen, bei einem unauffälligen Ausgleichen, da passiert sowas eher nicht.
00:19:38: Da gibt es dann solche Schäden weniger.
00:19:40: Dafür ist das Gute bei den Krisen, die sind eindrücklich.
00:19:44: Die sind so dramatisch, dass im Normalfall dann was passiert.
00:19:47: Also das beispielsweise Regierungen dann sagen, das müssen wir in Zukunft verhindern, wir müssen Regeln ändern.
00:19:53: Oder auch das Bevölkerung sagen, hoppla, jetzt haben wir es gemerkt.
00:19:56: Da muss sich was ändern.
00:19:57: Wir sind jetzt bereit für Reformen.
00:19:59: Und gerade das Thema Reformen, da haben wir auch schon ab und zu im Podcast darüber geredet.
00:20:04: Reformen braucht man immer wieder, um sich anzupassen, eine neue Welt an veränderte Bedingungen.
00:20:09: und Reformen braucht man, um zukünftig mehr Wachstum zu haben und im Wettbewerb in der Weltwirtschaft mithalten zu können.
00:20:15: Also durchaus auch eine Chance, wenn so eine Krise dann genutzt wird, um Dinge zu ändern und die Zukunft daraus besser zu machen, wenn es gut läuft.
00:20:24: Wie kann ich jetzt als Anlegerin auf solche Ungleichgewichte reagieren?
00:20:29: Ich würde mal sagen, zuallererst haltet immer die Augen offen und schaut und überlegt euch zumindest, nehmt ihr wahr, da gibt es einen Ungleichgewicht, nehmt ihr wahr, da gibt es Probleme.
00:20:40: Also wenn sich da eine Blase aufbaut, das heißt ja auch so, wenn ein Thema eine Investitionsmöglichkeit in großen Boulevardzeitungen drinsteht, dann muss man so langsam aufpassen, dass man da noch investiert.
00:20:54: Gegensteuern, wenn ihr was merkt, wenn ihr merkt, da hat es Überbewertungen, dann macht einfach einmal andere Gewichtungen in eurem Portfolio.
00:21:01: Also gerade, neun, neunzig, zweitausend.
00:21:03: Wenn man damals einen hohen Aktienanteil hatte und man hat gemerkt, Hopla, da baut sich was auf, dann hätte man damals umschichten können, Aktien weniger, Renten mehr, hätte damit dann nicht so viel Kursverlust erlitten in der, beim Platz in der Blase.
00:21:19: Umgekehrt, aber Ende der zehn Jahre, da wo dann die Zinsen immer weiter runtergegangen sind.
00:21:26: Da wäre es dann gut gewesen, Renten, Zinspapiere geringer zu gewichten und dafür dann Aktien höher zu gewichten.
00:21:34: Wobei das dann schon wieder Feinstörung ist, das ist dann schon wieder relativ, da muss man am Markt bleiben, da muss man am Markt aufpassen.
00:21:41: Am Ende gilt, solange ihr darauf achtet, dass ihr Aktien, Renten, Immobilien in eurem Portfolio drin habt, so wie es zu euch und eure Risikofreude passt.
00:21:52: können euch solche Krisen eigentlich nichts an haben.
00:21:55: Weil dann gehen zwar mal die Kurse an einer Stelle runter, dafür steigen sie an der anderen Stelle.
00:22:00: Also eine von den Anlageklassen gewinnt eigentlich immer in der Krise.
00:22:04: Und das heißt, dieser Grundsatz breitstreuen, nicht auf eine Anlageform oder eine Anlageklasse allein setzen, das allein hilft schon als Schutz gegen solche Krisen.
00:22:14: Was natürlich auch hilft sind regelmäßige Investitionen.
00:22:18: Also beispielsweise dieser monatliche Sparplan in einen Aktien- und einen Renten- und einen Immobilienfonds.
00:22:25: Und wenn ihr das macht, regelmäßig investieren, dann ist es ja ohnehin so, dann steigt ihr zu günstigen wie zu teuren Zeiten ein und habt dadurch auch eine Glättung von euren Einstiegskursen.
00:22:36: Und am wichtigsten ist natürlich immer cool bleiben.
00:22:39: Wenn alles in Wellen verläuft und das ist einfach so, dann geht es auch wieder aufwärts.
00:22:43: Und zumindest... Wenn es volkswirtschaftlich gerechtfertigt ist, dann kann man auch einfach abwarten, bis die Preise dann wieder steigen, bis die Kurse steigen und man dann wieder dabei ist in der Aufwärtsbewegung.
00:22:56: Vorsicht, ich habe gerade eben gesagt, volkswirtschaftlich sinnvoll.
00:22:59: Manche Blasen platzen auch, weil sie keine Substanz haben.
00:23:03: Es gab dann mal in den Niederlanden vor ungefähr vierhundert Jahren eine Spekulationsblase mit Tulpenzwiebeln.
00:23:09: Da haben die Leute spekuliert und Tulpenzwiebeln sind mir preisgestiegen, gestiegen, gestiegen.
00:23:13: Alle sind rein in den Markt, haben gekauft, haben gedacht, damit können sie super Geld verdienen.
00:23:17: Diese Tulpenzwiebel, Preisblase ist natürlich geplatzt.
00:23:21: Diese Investitionen haben sich nie wieder erholt.
00:23:23: Also man muss sich immer wieder belegen, hat eine Geldanlage, was mit Wachstum zu tun?
00:23:28: Kann man es erklären, ist es plausibel, dass die Kurse steigend?
00:23:31: Und wenn das der Fall ist, dann könnt ihr auch da gut ein gewisses Mal so eine Krise aussitzen und einfach warten, bis es wieder nach oben geht.
00:23:38: Und übrigens so ganz nebenbei bemerkt, Wenn es mal irgendwo mehr als sechs Prozent Rendite gibt und euch jemand dann auch noch sagt, also durchschnittlich sechs Prozent Rendite über die Jahre hinweg, wenn euch dann noch jemand verspricht, das ist ein super sicheres Investment, dann müsst ihr auf jeden Fall stutzig werden.
00:23:56: Jetzt habe ich ganz am Anfang gesagt, das soll auch noch was mit dem wahren Leben zu tun haben.
00:24:00: Was habe ich da am Anfang angedeutet?
00:24:03: Immer auch im übertragenen Sinne und Gleichgewichte gibt es ja auch im eigenen Leben.
00:24:08: Beispielsweise, wenn man das Gefühl hat, man treibt zu wenig Sport, ihr arbeitet zu viel.
00:24:14: Habt ihr die finanzielle Balance in Sachen Familienarbeit und finanzieller Sicherheit?
00:24:20: Achtet auch darauf, dass ihr sensibel seid dafür, Es hat sich was verändert in der Familie, beispielsweise ihr habt ein Kind bekommen, ihr geht rein in die Teilzeit, euer Partner verdient weiterhin Geld.
00:24:31: Achtet darauf, dass sich finanziell die Balance auch weiterhin einspielt.
00:24:35: Also, dass ihr dann aus gleicher Weise dafür kriegt, dass ihr weniger oder gar nicht in die Rentenversicherung einzahlt in der Zeit.
00:24:43: Und gleichgewicht im Job ist auch noch so was.
00:24:45: Passt noch alles.
00:24:47: Könntet ihr vielleicht mal die Stelle wechseln oder zumindest über eine Gehaltserhöhung reden, weil eigentlich nicht mehr alles so im Balance ist.
00:24:54: Auch das möchte ich gerne euch den Impuls damit geben, dass ihr auch darüber mal wieder nachdenkt, ob da die Balance gehalten ist.
00:25:02: Und das aber alles nur so aus dem Munde am Rand, wie gesagt, einer alten Volkswirtin.
00:25:08: Was möchte ich euch jetzt mitgeben in diesem Single-Podcast heute?
00:25:12: Erstens mal Optimismus.
00:25:15: Es ist zur Zeit viel mehr im Gleichgewicht, als man es, wenn man so die Nachrichten liest oder hört, denkt.
00:25:21: Also bleibt auch da gelassen.
00:25:24: nimmt wahr, da ist vieles im Gleichgewicht.
00:25:26: Bleibt aber auch wachsam, das ist mein zweiter Punkt, damit ihr Ungleichgewichte erkennt und auch darauf reagiert.
00:25:34: Und zum Dritten, insgesamt einfach immer wieder das Thema Geldanlage, schaut, dass ihr da im Gleichgewicht bleibt.
00:25:41: und im Gleichgewicht bleiben heißt, breitstreuen regelmäßig investieren, damit euch solche Ungleichgewichte und Krisen nicht so stark treffen, wenn sie denn doch kommen.
00:25:51: Und jetzt, Bleiben wir am Ende nur noch das.
00:25:54: Danke schön, liebe Zuhörerinnen und liebe Zuhörer, dass ihr auch heute wieder dabei wart.
00:25:58: Falls ihr Fragen zu dieser Folge habt oder falls ihr Ideen und Wünsche für weitere Podcast-Folgen habt, dann schreibt uns einfach an podcastatdk.de.
00:26:07: Ich freue mich, wenn ihr auch in zwei Wochen wieder dabei seid und wenn meine Podcast-Freunde in Tanja Heinrich wieder da ist.
00:26:15: Ein paar spannende Gäste stehen übrigens auch schon auf unserer Liste und auf die freuen sich Tanja und ich uns schon sehr.
00:26:21: Also.
00:26:22: Macht's gut und bis bald!